Eifern
, verb. reg. welches in doppelter Gattung vorkommt. 1. Als ein
Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, Eifer an den Tag legen, Eifer blicken
lassen, in allen Bedeutungen des Hauptwortes Eifer. 1) Zürnen, seinen Zorn
thätig erweisen; welche größten Theils veraltete Bedeutung nur
noch zuweilen gebraucht wird. Eifere nicht über die Gottlosen, Sprichw.
24, 10. Ich habe sehr geeifert über Jerusalem, Zachar. 1, 14. Er hat immer
mit mir geeifert, daß ich stets über den Büchern gelegen habe,
Weiße.
S. auch Ereifern. 2) Seinen Unwillen über das
Böse an den Tag legen, jemandes Vorrechte mit ernstlichen Unwillen
über ihre Kränkung vertheidigen. Ich habe geeifert um den Herrn,
Kön. 19, 10. Denn ich eifere mich schier zu Tode um dein Haus, Pf. 69, 10.
Daß er für seinen, Gott geeifert, 4 Mos. 25, 13. Mit Unverstand
eifern. Für das Gute eifern. 3) Heftigen Unwillen über gekränkte
Gerechtsame, besonders über gekränkte Gerechtsame der Liebe blicken
lassen, eine Person wegen ungetreuer Liebe in Verdacht haben, und diesen
Verdacht mit Unwillen merklich machen. Um sein Weib eifern, 4 Mos. 5, 14. Der
Grimm des Mannes eifert und schonet nicht zur Zeit der Rache, Sprichw. 6, 34.
Eifere nicht über dein frommes Weib, Sir. 9, 1. Doch diese Bedeutung ist
nur noch im Oberdeutschen üblich, wo man mit einer Person eifern sagt; im
Hochdeutschen ist dafür eifersüchtig seyn, üblich. 4) Neid
blicken lassen; ein im Hochdeutschen gleichfalls ungewöhnlicher Gebrauch,
Mit einem Freunde soll man nicht eifern, im Oberdeutschen. 5) Lebhafte
Bemühung in einer Sache an den Tag legen. Mit zärtlicher Sorgfalt
eiferte sie, wer mehr den frommen Alten erfreuen könnte, Geßn.
S. Beeifern. 2. Als ein Activum, welche Gattung doch nur
im Oberdeutschen üblich ist, in der letzten Bedeutung des vorigen Neutris.
Etwas eifern, mit Eifer betreiben; im Hochdeutschen Beeifern.Anm. Das Nieders.
evern, fressen, beißen, hat noch die erste eigentliche Bedeutung dieses
Wortes beybehalten,
S. Eifer,das Beywort. Vermuthlich ist Hrn. Ihre diese
Bedeutung unbekannt gewesen, sonst würde er nacheifern nicht von efwen,
eben, gleich, ähnlich, hergeleitet haben.
S. Nacheifern.2. [
1669-1670]