Vollbringen
, [
1229-1230] verb. irreg. act. (
S. Bringen); ich vollbringe, vollbrachte, habe
vollbracht; eine Handlung zur Vollkommenheit bringen. Wenn er vollbracht hat
das Versöhnen des Heiligthums, 3 Mos. 16, 20. Also ward alle Arbeit vollbracht
- am Hause des Herrn, 2 Chron. 5, 1. Wer mit den Lippen deutet, vollbringt
Böses, Sprichw. 16, 30. Es ist vollbracht! Joh. 19, 28. Viel anfangen und wenig
vollbringen. Das ganze Werk ward in zwey Tagen vollbracht. Ein aufgetragenes
Geschäft, eine Reise vollbringen. Man gebraucht dieses Wort nur noch mit
einigen Hauptwörtern, besonders solchen, welche im eigentlichen Verstande eine
Handlung bedeuten. Seinen Grimm, das Recht, das Wort vollbringen u. s. f. wie
in der Deutschen Bibel, sind veraltet. Auch sagt man nicht mehr, einen Krieg
vollbringen, sondern zu Ende bringen, jemandes Befehl vollbringen, sondern
vollziehen, eine Schlacht vollbringen, sondern liefern u. s. f. Daher die
Vollbringung und der Vollbringer, welcher etwas vollbringet, welches Wort doch
selten gebraucht wird. Anm. Vollebringen kommt schon bey dem Willeram vor,
Notker gebraucht dafür folletuon, und Ottfried so wohl giuuirken follon, als
bibringen.
S. auch vollenden, Vollführen, Vollstrecken und
Vollziehen. [
1231-1232]