Platt
, [
781-782] -er, -este, adj. et adv. 1.
Eigentlich, breit und ohne Erhabenheit, im Gegensatze des erhaben. Es ist im
gemeinen Leben am üblichsten, dagegen in der anständigern Sprechart flach dafür
gebraucht wird. Das platte Land, wofür doch flaches Land beynahe üblicher ist.
Ein erhabenes Blech platt schlagen. Ein platter Stein. Ein platter Spiegel, im
Gegensatze eines erhabenen oder hohlen. Ingleichen weniger Erhabenheit habend
als gewöhnlich. Ein plattes Dach. Eine platte Nase. Im Oberdeutschen bedeutet
es auch wenig tief; flach, Eine platte Schüssel. So platt wie ein Teller. 2)
Figürlich. 2) Was wenig Erhabenheit und Runde zu haben scheinet, in der
Mahlerey, wofür auch flach üblich ist. 2. Plattes Deutsch, im Gegensatze des
hohen, oder Hochdeutschen. Platt sprechen. Niederdeutsch. (
S. Plattdeutsch.) In Niedersachsen ist dafür auch breit
üblich. 3) Wenig moralische Erhabenheit habend, der erste Grad des Niedrigen.
Ein platter Ausdruck. Eine platte Figur, in der Mahlerey, eine Figur von
unedlem Charakter, oder gemeiner Wahl. 4) Ohne Umschweife, geradezu. Jemanden
die platte Wahrheit sagen. Einem etwas platt abschlagen. Er ist sehr platt,
macht nicht viele Umstände. 5) Gänzlich, wie das Lat. plane, Schwed.
gleichfalls platt; doch am häufigsten nur in Niedersachsen. Der Kopf ist platt
ab, gänzlich ab.
S. Platterdings. Anm. Im Nieders. platt, im Schwed.
platt und flat, im Dän. flad, im Engl. flat, im Franz. plat, im Ital. piatto.
Es ist ein naher Verwandter von Blatt, breit, Griech. -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - , Fladen, Blech, Planke, Plan u. s.
f. (
S. Platz,) mit welchem es den Schall ausdruckt, welchen
platte Körper im Schlagen oder Fallen machen. Ohne den Blaselaut gehöret auch
das Lat. Latus hierher. Bey den ältern Lateinern war Plautus und Plotus, der
einen platten Fuß hat. [
783-784]