Öfter
, [
589-590] adj. et adv. von dem vorigen
Nebenworte, in dessen ersten Bedeutung, mehrmahlig, mehr. Die Belagerten thaten
öftere Ausfälle, mehrmahlige. Es wurden öftere Schlachten geliefert, mehrere,
verschiedene. Der öftere Gebrauch des Abendmahles. Zum öftern, mehrmahls.
Ingleichen als ein Nebenwort. Den Menschen habe ich schon öfter gesehen,
mehrmahls. Ich habe den Brief öfter durchgelesen, mehr als Ein Mahl; wo es
nicht der Comparativ von oft ist. (
S. Öfters.) In der zweyten Bedeutung des Wortes oft, für
vielmahls, ist oftmahlig üblich. Anm. Die meisten Sprachlehrer halten dieses
Beywort für den Comparativ von dem vorigen oft. Allein ist es eben so gut ein
eigenes Beywort als ober, nieder, äußer, hinter, vorder, sauer u. s. f. weil
wir eine eigene Ableitungssylbe -er haben, welche Beywörter bildet, besonders
aus solchen Nebenwörtern, welche nicht als Adjective gebraucht werden können,
wie außen, oben, unten, hinten, oft. Der Comparativ ist um des Wohlklanges
willen wenig üblich, aber der Superlativ öfterste kommt in der vertraulichen
Sprechart oft genug vor, besonders als ein Nebenwort, am öftersten, zum
öftersten, für das minder übliche am öftesten, öftesten. Dieser Superlativ
könnte nicht Statt finden, wenn öfter der Comparativ wäre, weil die Beywörter
das r des Comparativs im Superlative wieder wegwerfen.
S. Hinter.