Oft
, [
587-588] öfter, am öftesten, adv. 1)
Mehr als Ein Mahl, ohne den Nebenbegriff der Vielheit; mehrmahls. Ein gutes
Wort richtet oft mehr aus, als ein böses. Man sagt oft ein Wort, welches man
nicht so meinet. Besonders mit den Partikeln wie und so. Wie oft? Antw. Nur Ein
Mahl, zwey Mahl, drey Mahl u. s. f. Erinnere ihn daran, so oft du ihn siehest.
Ich sehe ihn öfter als du, Cajus aber am öftesten. Eine Übermaße von Freude
verursacht den Tod öfter als man wohl denkt. 2) In engerer Bedeutung, mit dem
Nebengriffe der Vielheit, vielmahls. Unverhoft kommt oft. Ich habe es dir schon
gesagt. Es geschiehet oft, daß man nicht weiß was man sagt. Schreibe mir fein
oft. Das habe ich schon oft gehöret. Ich habe dich oft genug gewarnet. Nicht
oft. Gar oft, sehr oft. Mehr als zu oft, sehr oft. Das geschiehet nur mehr als
zu oft. Ich habe es dir schon so oft gesagt, sehr oft. Wie oft habe ich zu dir
hingeseufzet? Dusch. Denn oft, wenn wir im Schatten bey der Herde sitzen, dann
reden wir von dir, Geßn. Wer oft schwöret, sündiget oft, Sir. 23, 12. Anm.
Schon im Isidor, bey dem Kero, Ottfried u. s. f. ofto, bey den Ulphilas ufta,
im Angels. und Isländ. oft, im Dän. und Schwed. ofte, ofta, im Engl. often. Es
ist aller Anschein vorhanden, daß es mit dem Angels. und Engl. eft, dem Goth.
aftra, dem Isländ. aptur, und dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - und -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
wiederum, nochmahls, zu dem Geschlechte des im Hochdeutschen veralteten aber,
wiederum, gehöret. Das Lat. saepe, unterscheidet sich von der Stammsylbe ab,
of, bloß durch den zufälligen Zischlaut. Ehedem war es auch als ein Beywort
üblich, wofür im Tatian oftiga vorkommt. Statt des Beywortes gebrauchen wir
jetzt das folgende öfter und oftmahlig. Der Superlativ am öftesten, und in
einigen Gegenden zum öftesten, ist analogisch völlig richtig, er wird aber doch
im gemeinen Leben öfter gebraucht, als in der edlen Schreibart.
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589-590]