Mummeln
, [
307-308] verb. reg. welches nur in den
gemeinen Sprecharten üblich ist, wo es in gedoppelter Gestalt vorkommt. 1. Als
ein Neutrum mit dem Hülfsworte haben. 1) Den brummenden Laut mum, mum, von sich
hören lassen, wie die Kühe, wenn sie muhen, und der vorgegebene Mummel. Weil
das Kauen zahnloser Personen gemeiniglich auch mit einem solchen durch die Nase
gelassenen Laute verbunden ist, so heißt mummeln und mumpeln im Nieders. und in
andern Gegenden auch zahnlos kauen. Im Oberdeutschen in dafür muffeln und
mumpfeln üblich. (
S. diese Wörter,) Schwed. mumla, Engl. to mumble, Dän.
mumle. 2) Murmeln, im Nieders. gleichfalls mummeln und mumpeln engl. to mumble,
Holländ. mompelen; eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Bedeutung, welche aber
im Ober- und Niederdeutschen gangbar ist. Man mummelt lange von einem Dinge,
bis es ausbricht, Deutsche Sprichwörter bey dem Frisch. Alsdann sollt du
geniedriget werden, und aus der Erde reden, und aus dem Staube mit deiner Rede
mummeln, Es. 29, 4. Und es kam vor die Pharisäer, daß das Volk solches von ihm
mummelte, Joh. 7, 32. (
S. Murmeln.) 2. Als ein Activum, das Gesicht verhüllen,
und verhüllen überhaupt; eine Figur der vorigen Bedeutung, (
S. 3 Mumme.) Im Hochdeutschen ist es nur in den
Zusammensetzungen einmummeln und vermummeln üblich, wofür man doch lieber
einmummen und vermummen sagt.