Murmeln
, [
321-322] verb. reg. act. et neutr.
welches im letzten Falle das Hülfswort haben erfordert, einen gelinden diesem
Worte ähnlichen unvernehmlichen dumpfigen Laut von sich geben, und mit einem
solchen Laute hervor bringen. Schon murmeln die Donner von weiten.
Unverständliche Worte daher murmeln. Einem etwas in das Ohr murmeln. Figürlich,
insgeheim, unvernehmlich reden, besonders wenn es von mehrern geschiehet; in
welchem Verstande in den gemeinen Mundarten auch munkeln und mummeln üblich
sind, (
S. diese Wörter.) Es wird davon gemurmelt, man spricht
heimlich davon, sagt es einander in das Ohr. Für murren ist es im Hochdeutschen
ungewöhnlich, ungeachtet es in diesem Verstande noch mehrmahls in der Deutschen
Bibel vorkommt. Es erhub sich ein Murmeln unter den Griechen wider die Ebräer,
Apostelg. 6, 1. Seyd gastfrey unter einander ohne Murmeln, 1 Pet. 4, 9. Diese
murmeln und klagen immerdar, Brief Iud. 6. Thut alles ohne Murmelung, welches
Hauptwort, selbst in den vorigen Bedeutungen, nicht gebräuchlich ist, obgleich
Murmulunga schon bey dem Ottfried für das Gemurmel angetroffen wird. Anm. Bey
dem Kero, der ist für murren gebraucht, murmulon, bey dem Ottfried murmulen, im
Dän. murmle, im Lat. murmurare, wo auch Murmur das Gemurmel ist, im Griech.
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hier nichtlateinischer Text, siehe Image - . Es ahmet den Laut,
welchen es ausdruckt, sehr genau nach, und ist in Ansehung der Form das
Diminut. von murren. Ein anderes ähnliches Wort ist das Nieders. mustern, Lat.
mussitare, im Hannöv. musseln, welches aber mehr den Laut des Flisterns
ausdruckt.
S. auch Munkeln, Mummeln und Murren.