Morsch
, [
291-292] -er, -este, adj. et adv.
welches eigentlich mürber bedeutet, aber nur in einigen Fällen üblich ist. 1)
Von festen Körpern, welche durch die Fäulniß mürbe werden, sagt man im gemeinen
Leben, daß sie morsch sind; Ital. marcio. Ein morscher Apfel, der in den ersten
Grad der Fäulniß gegangen ist, da er noch eßbar bleibt, welches in einigen
Gegenden auch molsch, mulsch genannt wird, (
S. Molsch,) dagegen faul den höhern Grad der Fäulniß
ausdruckt. Ein morsches Bein, ein morscher Knochen. Morsches Holz. 2) Im
gemeinen Leben gebraucht man es auch, doch nur als ein Nebenwort allein, von
Dingen, welche plötzlich und gänzlich zerbrochen werden. Das Bein ging morsch
entzwey. Einen Zweig morsch abbrechen. Das Schiff ging morsch in Stücken. Er
blieb morsch todt, d. i. plötzlich und völlig, wofür man auch sagt mausetodt,
S. dieses Wort. Anm. Es gehöret in der ersten Bedeutung
zu dem Geschlechte des Wortes mürbe, Nieders. mör, bezeichnet aber, so wie
molsch, nur eine besondere Art des Mürben. In der zweyten Bedeutung scheinet es
zunächst zu Mörsel, Mörtel und dem veralteten noch in Oberdeutschen gangbaren
Zeitworte mürsen, zermürsen, zerquetschen, zermalmen, zu gehören. Bey dem
Hornegk bedeutet murch und murrh, ohne Zischlaut, so wohl morastig, moorig, (
S. Moor,) als auch faul, und wankend, unstätt.