Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Molmig | | Die Moltebeere

Molsch

, [263-264] -er, -este, adj. et adv. ein in einigen Gegenden, besonders Ober- und Niedersachsens, übliches Wort, welches eigentlich weich bedeutet, aber vornehmlich von den Äpfeln, Birnen, Mispeln, und andern Arten des Obstes gebraucht wird, wenn sie in den ersten Grad der Fäulniß übergehen. In einigen Gegenden mulsch. Es ist mit milde, schmelzen, dem Oberdeutschen Schmolle, Brotkrume, unserm morsch, mürbe, und dem Lat. mollis, genau verwandt. In Baiern wird molled von allen weichen Dingen gebraucht; mollede Hände. Das Schwed. mjäll, das Engl. mellow, und Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , bedeuten gleichfalls weich und milde. Noch näher gehöret hierher das Angels. molsnian, faulen, das Holländ. Molsem, Fäulniß, das Schwed. multen, faul, multna, faulen, Engl. to moulder, Nieders. molen und das mittlere Lat. Mulca, eine weiche Sache. [265-266]
Molmig | | Die Moltebeere