Das Moor
, [
275-276] des -es, plur. die -e, in
einigen Gegenden die Möre, ein sumpfiges, morastiges Land, von einem schwarzen
Boden, dergleichen dasjenige ist, woraus Torf gegraben wird. Ein wildes Moor,
ein unzugängliches Moor von großem Umfange. Hochmoor, in Niedersachsen, ein
hochgelegenes Moor, dessen Oberfläche nichts als Heide oder geringes
Strauchwerk träget, zum Unterschiede von einem Leegmoore, d. i. niedrigen
Moore. Anm. Im Oberd. Mur, Gemor, Gemörig, im Nieders Moor, ehedem Moorine, im
Angels. Mere, im Isländ. Myra, im Engl. Mere, Moor, im mittlern Lat. Morus,
Mora, im Schwed. Mor. Es ist mit Morast, Marsch, Moder und andern ähnlichen
Wörtern Eines Geschlechtes, und druckt entweder die dunkle Beschaffenheit des
Bodens aus, so daß es zunächst zu 2. Mohr gehören würde; oder es bezeichnet
zunächst die weiche, sumpfige, feuchte Beschaffenheit, da denn Meer und mürbe,
Nieders. mör, den nächsten Anspruch auf dessen Verwandtschaft machen können. Da
das doppelte oo den langen Gebrauch für sich hat, auch in den Mundarten
gegründet ist, so behält man es billig bey, zumahl da es nebenbey mit zum
Unterschiede von Mohr dienen kann. Ein anderes gleich klingendes Wort, welches
aber von einem andern Stamme ist, ist das Elsassische und Schweizerische die
Mohr, eine Sau.