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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Innerlich

Innerlich, [1383-1384] adj. et adv. was inwendig in einem Dinge ist oder geschiehet, in dessen inwendigen Theilen gegründet ist; im gemeinen Leben, wofür in der edlern Schreibart innere üblicher ist. 1) In der weitesten Bedeutung; wo es nur noch in einigen Fällen gebraucht wird. Die Wurzel ist äußerlich grau und innerlich weiß, besser inwendig, von innen. Der innerliche Werth einer Münze, welche sie vermöge ihres Gehaltes hat, im Gegensatze des äußerlichen; besser, der innere Werth. Ein innerlicher Krieg, ein bürgerlicher. Innerliche Unruhen, im Innern eines Landes, Unruhen unter den Einwohnern; besser innere. 2) In engerer und gewöhnlicherer Bedeutung, von dem, was im Innern des Menschen, in dessen Gemüthe, Herzen u. s. f. ist oder geschiehet. Einen innerlichen Frost, eine innerliche Hitze haben, in den innern Theilen. Wenn er der Engel innerlich wäre, der er von außen ist. Der innerliche Mensch, 2 Cor. 4, 16, der innere, wiedergeborne Mensch, welcher in andern Stellen der inwendige Mensch heißt. Sich innerlich freuen, heimlich, im Innern. Sich innerlich betrüben, im Innern. Im gemeinen Leben zuweilen auch mit dem Nebenbegriffe eines hohen Innern gegründeten Grades. Jemanden innerlich lieben. Dez pit ich innercleich, Hornegk. Wofür aber in der aufständigen Sprechart innig üblicher ist. Das Schwed. innerlig ist nur in dieser letzten Bedeutung gangbar, daher auch Ihre es nicht von dem Vorworte in, sondern von dem Zeitworte inna, wirken, dauern, ( S. Gewinnen,) ableitet. Anm. Im Dän. inderlich. Der Comparativ fehlt ganz, so wie man vor der innere, dagegen der Superlativ der innerlichste im gemeinen Leben mehrmahls vorkommt. Die Endung lich, welche sonst eine Ähnlichkeit bedeutet, dienet hier bloß, aus dem Vorworte inner ein Bey- und Nebenwort zu bilden. [1385-1386]
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