2. * Geilen
2. * Geilen,
[
509-510] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, auf eine unverschämte Art, mit gällender Stimme um etwas
betteln; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort. So wird er doch um seines
unverschämten Geilens willen aufstehen, und ihm geben, wie viel er bedarf, Luc.
11, 8.
Berg und tal hat der meige geret im ze prise Ir geilent uch
iungen, Graf Conr. von Kilchberg.
Um Brot, um ein Amt geilen, im Oberdeutschen, wo auch Geiler
von einem Bettler, und ergeilen, durch unverschämtes Betteln erhalten, üblich
sind. In Hamburg ist gellen und im Bremischen galftern, gleichfalls unverschämt
betteln. Es gehöret zu dem Nieders. gillen, ein durchdringendes pfeifendes
Geschrey machen, von welchem unser gällen das Neutrum ist. Schon im Hebr. war
-
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - anhaltend bitten.
S. Gällen.