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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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3. Gallen | | Die Gallenader

Gällen

Gällen, [395-396] verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, einen Schall von sich geben, schallen. Er schrie, daß das ganze Haus gällete. Die Ohren gällen mir, wenn man ein klingendes Getöse in denselben empfindet. Er das hören wird, dem werden seine beyden Ohren gellen, 1 Sam. 3, 11. Nun liefen sie alle mit einem gällenden Hohngelächter aus einander.
Und schreyen bis er weit durch Berg und Thäler gellt, Canitz. Und singt und seufzet seinen Schaum Bis ihr das Ohr fast gellt, Haged.
Anm. Gällen, Nieders. gellen, im Schwed. gaella, im Isländ. gialla, im Wallis. galw, im Engl. to yell, im Holländ. ghillen, im Dän. gale, stammet von Gall, Schall, ab, und wird daher richtiger mit ä als mit e geschrieben. Im Nieders. hat man von diesem Neutro auch das Activum gillen, ein durchdringendes Geschrey machen, ( S. Geilen,) womit auch das Oberd. gällen, bellen, das Engl. to yell, heulen, das Schwed. und Isländ. gala, singen, das Schwed. kalla, nennen, rufen, das Griech. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , rufen, und das Hebr. - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , loben, preisen, und - hier nichtlateinischer Text, siehe Image - , rufen, überein kommt. S. Gall, Gälfern, Hallen, Heulen, Schallen, Schelten. Mit einem andern Ableitungslaute bedeutet galmen im Nieders. gleichfalls hallen oder schallen.
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