1. * Geilen
1. * Geilen,
[
509-510] verb. reg. act. der Geilen
berauben, castriren, verschneiden; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, wofür
auch entgeilen, und nach einer gelindern Aussprache heilen, üblich war. Bey den
Römern hieß ein verschnittener Priester der Cybele Gallus, und Matthesius
nennet einen Castraten noch Ohngeil. Im Schwed. ist gaella gleichfalls
verschneiden. Wenn dieses Wort nicht von Geile, die Hode, abstammet, so hat es
ohne Zweifel ehedem schneiden überhaupt bedeutet, wovon noch verschiedene
Spuren übrig sind;
S. 2 Galle.