Der Drilling
, des -es, plur. die -e. 1) In dem Mühlenbaue, ein Getriebe
oder Triebrad, welches aus zwey runden Scheiben bestehet, welche mit
Stäben verbunden werden; in den gemeinen Mundarten ein Drehling, Drieling,
Dreyling, im Oberdeutschen Trilling, sonst auch wegen einiger Ähnlichkeit,
eine Laterne. Sind die Triebstecken nur in eine Welle eingeschnitten, oder
eingelegt, so heißt ein solche Getriebe ein Rumpf. 2) An verschiedenen
Werkzeugen, besonders Rädern, der krumme Theil, vermittelst dessen sie
herum gedrehet werden; der Drehling, Drieling oder Triebel, z. B. an den
Spulrädern, Schleifsteinen u. s. f.
S. Dreher.Anm. Frisch leitet auch dieses Wort in der
ersten Bedeutung von treiben ab. Allein es ist wahrscheinlich, daß mit
demselben vornehmlich auf die zwey Scheiben gesehen werde, welche ein
wesentlicher Theil eines Drillinges sind. Eine solche runde Scheibe, trochlea,
heißt im Niedersächsischen noch jetzt eine Trile oder Drille. In der
zweyten Bedeutung leider die Abstammung drehen gar keinen
Zweifel. [
1553-1554]