Dergleichen
, und Deßgleichen, zwey unabänderliche Adjective,
welche aus dem Genitive des Pronominis der, nach der verkürzten
Declination, und dem unabänderlichen Adjective gleichen zusammen gesetzet
sind, für dessen gleichen, deren gleichen, derer gleichen. Sie werden so
wohl demonstrative als relative gebraucht. In dem letztern Falle werfen sie das
Zeitwort, wie alle Relativa bis an das Ende der Rede. Das ist ein Mann,
deßgleichen ist nicht mehr vorhanden; oder relative, deßgleichen
nicht mehr vorhanden ist. Dergleichen Sachen habe ich nie gesehen. Dergleichen
Thiere gibt es bey uns nicht. Fressen und Saufen und dergleichen, Gal. 5, 21,
d. i. und andere ähnliche Laster.
S. Desgleichen.Anm. Deßgleichen sollte sich
eigentlich auf den Singular des männlichen und ungewissen Geschlechtes,
dergleichen aber nur auf den Singular des Fäminini und auf den Plural
aller drey Geschlechter beziehen. Allein im gemeinen Leben nimmt man es selten
so genau. Dergleichen groben Mann als dieser ist, muß zwischen Himmel und
Erden nicht mehr seyn, Gell. Ich glaube, daß sie sich dergleichen fremden
Antrag niemahls vermuthet haben, ebend. wo es billig deßgleichen
heißen sollte. Doch gebraucht man das letztere auch im gemeinen Leben
nicht leicht, wenn es sich auf einen Plural oder auf einen weiblichen Singular
beziehen soll. Im Oberdeutschen lautet dergleichen auch derogleichen;
S. Dero. In eben derselben Mundart ist statt dessen auch
derley üblich, von dem alten ley, dem Stammworte von
gleich. [
1463-1464]