Begatten
, verb. reg. act. et recipr. Sich begatten. 1) Sich mit dem
andern Geschlechte zur Fortpflanzung vermischen. 2) Sich vertragen. doch nur in
einigen Mundarten. Eheleute, die sich wohl mit einander begatten.
S. Begehen, von welchem Zeit- [
795-796] worte begatten nur das Frequentativum ist. 3) Einen Acker, ein Feld,
einen Garten begatten, bestellen. So auch die Begattung.Anm. Bey dem Notker
kommt pegaton auch für widerfahren, begegnen vor; daz pegatot in, das
widerfährt ihm. Bey andern Schriftstellern bedeutete es ehedem auch
begeben, thun.
S. Gatten. In der ersten der obigen Bedeutungen lautet
es im Niedersächsischen begaben, oder begaen, wird daselbst aber auch
Active für befruchten gebraucht. Übrigens ist begatten ein
allgemeines Zeitwort, welches man in der edlen Art des Ausdruckes von allen
Thieren gebrauchen kann. Die Jäger und die Sprache des gemeinen Umganges
haben für jedes Thier besondere Nahmen. Von den Raubthieren heißt es
ranzen, rollen oder sich streichen; von den Hunden sich belaufen, sich
bestreichen, oder auch streichen; von dem Hirsche beschlagen und beschicken;
von dem Hengste bedecken, belegen, beschälen, oder beschlagen; von den
Hasen rammeln; von dem Auerhahne betreten; von den Katzen balzen; von den
wilden Schweinen berauschen; von den Ochsen im Hannöverischen repen,
dagegen die Osnabrücker von dem Hengste reppen gebrauchen u. s.
f. [
797-798]