Der Zweck
, [
1781-1782] des -es, plur. die -e. 1. Ein
kleiner Nagel mit einem runden Kopfe, besonders so wie die Schuster sie
gebrauchen, die Schuhsohlen gemeiner Leute damit zu beschlagen. Hölzerne
Zwecke, Sattelzwecke, Schloßzwecke, Schuhzwecke u. s. f. In welcher Bedeutung
es oft auch der Zweck, des -en, plur. die -en, decliniret wird. 2. Der Nagel in
der Scheibe, wornach der Schütze zielet, und in weiterer Bedeutung auch das
Ziel, wornach man läuft.
Wie wenn im Wettelaufen Sich einer ganz bemüht, vor dem
gemeinen Haufen Zu treffen auf den Zweck, sticht seinen Kleppen an, u. s. f.
Opitz.
3. Dasjenige, warum eine Handlung geschiehet, die im Gemüthe
vorher bestimmte Wirkung eines Mittels, so wohl in Rücksicht auf die handelnde
Person, als auch auf das Mittel. So ist die Besserung der Zweck so wohl des
Predigers, als seiner Predigt; dagegen Absicht nur von der handelnden Person
gebraucht wird, und hier so wohl von der Richtung des Gemüthes auf den Zweck,
als auch von dem Zwecke selbst. Endzweck sollte eigentlich den letzten und
höchsten Zweck bedeuten, von Ende, Finis; allein es wird jederzeit, obgleich
mit mehr Nachdruck, mit Zweck gleich bedeutend gebraucht, (
S. Endzweck.) Seinen Zweck erreichen, verfehlen. Das ist
wider meinen Zweck. Du hättest kürzer zum Zwecke kommen können. Die Liebe ist
eine Übereinstimmung zweyer Willen zu gleichen Zwecken, Gell. Anm. In der
ersten Bedeutung eines kleinen Nagels lautet es im Nieders. Zwick, welches aber
auch einen Zapfen, so wie das Schwed. Svicka einen Spund, bedeutet. Es ist mit
zwicken verwandt, daher die Zwecke auch oft Zwicknägel genannt werden. Im
Pohln. ist Cwieczek gleichfalls ein kleiner Nagel.
[
1783-1784]