1. Zielen
, [
1709-1710] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte haben, scharf auf etwas sehen, um es zu treffen. 1. Eigentlich, da
denn der Gegenstand die Präposition nach bekommt. Nach einem Vogel zielen. Es
zielete nach mir, traf mich aber nicht. 2. In weiterer Bedeutung. (a) Durch
eine versteckte Rede etwas anzudeuten suchen; mit auf. In der Rede auf etwas
zielen. (b) Etwas zur Absicht haben; mit dahin. Meine Reise zielete dahin, ihn
zur Rückkehr zu bewegen. Alles zielet dahin, ihn unglücklich zu machen. So auch
das Zielen. Anm. Im Nieders. telen. Schon bey dem Kero, Ottfried u. a. von den
frühesten Zeiten an, zilon, wo es aber in weiterer Bedeutung vorkommt, nicht
allein für beobachten, sondern auch für sich bemühen, sich bestreben. Es
scheinet, daß es ein Intensivum von sehen ist, sehelen, zusammen gezogen,
stehlen, zielen, scharf sehen. Bey dem Schwäbischen Dichtern kommt es in einer
activen, aber verwandten Bedeutung vor, gezilt, hoch gezilt stehen, auf einem
hohen Orte stehen, wo man von vielen gesehen wird.