Die Wiese
, [
1539-1540] plur. die -n, ein Stück Land,
welches zu Gras geheget wird, besonders wenn es einen niedrigen feuchten Boden
hat. Das ist Wasser auf seine Wiese, wie man auch sagt, das ist Wasser auf
seine Mühle, das ist seinen Wünschen, seinen Absichten gemäß. Anm. Bey dem
Stryker Wise, im Nieders. Wische, im Slavon. Vasha. Der Begriff der
Feuchtigkeit scheinet dem Worte wesentlich anzukleben, in dem man einen hoch
gelegenen Grund, auch wenn er zu Gras geheget wird, zwar einen Anger, aber
keine Wiese, nennt. Im Angels. ist Waes Feuchtigkeit, und im alten Englischen
Wos, Woose, ein Sumpf. (
S. auch 1 Wasen.) Unser Wasser ist davon bloß eine
intensive Form, eine Menge Feuchtigkeit zu bezeichnen. Im Anspachischen scheint
man eine Wiese und eine Wäße zu unterscheiden; denn so heißt es in einer
gewissen Verordnung von 1772: die Mühle ist befugt, 9 Tagewerk Wiesen, und 13
Tagewerk Wääßen gemeinschaftlich zu behüthen.