Münchener DigitalisierungsZentrum - Digitale BibliothekBSB - Bayerische Staatsbibliothek

Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Widmen | | Die Widrigkeit

Widrig

, [1527-1528] -er, -ste, adj. et adv. 1. Entgegen gesetzt. Ein widriger Wind, ein widerwärtiger Wind, Gegenwind. Die widrige Meinung behaupten, die entgegen gesetzte. Widrig gesinnet seyn. Widrigen Falls, im entgegen gesetzten Falle. Im Widrigen, im Oberdeutschen, im Gegentheil. 2. Den Wünschen, dem Verlangen, den Absichten entgegen gesetzt, unangenehm. Widriges Glück. Widrige Schicksale. So hält uns die Gelassenheit auch unter der Last der widrigsten Begebenheiten aufrecht, Gell. 3. Den äußern Sinnen unangenehm, oder zuwider, einen geringern Grad des Ekels oder des Abscheues zu bezeichnen, wie widerwärtig und widerlich, nur daß dieses letztere, wegen feiner unmittelbaren Abstammung von widern, die sinnliche Abneigung stärker ausdruckt. Widrig süß, widrig fett. Ein widriges Gesicht. Was ist die freche Stirn einer unkeuschen Person für ein widriger Anblick! Gell. Anm. Es ist aus widerig zusammen gezogen, und stammet unmittelbar von der Präposition wider ab.
Widmen | | Die Widrigkeit