Die Wendung
, [
1487-1488] plur. die -en, das Verbale von
wenden: 1. Die Handlung des Wendens, in dem mehr eigentlichen Bedeutungen. Die
Wendung des Leibes, des Wagens. Allerley Wendungen mit dem Leibe machen. Die
Wendung eines Pferdes, dessen Schwenkung. Ingleichen, der Ort, wo man wendet,
z. B. das Ende eines Ackers, wo man mit dem Pfluge umwendet. Daher der
Wendungs-Punct, der Punct, in welchem sich eine krumme Linie wendet. In manchen
Fällen wird auch der gekrümmte Theil selbst die Wendung genannt, z. B. in der
Kriegsbaukunst, wo die gekrümmten Theile eines Laufgrabens an den Enden
Wendungen heißen. 2. Die Wendung einer Sache, die Richtung derselben, andere
Bestimmung derselben in zufälligen Umständen. Die Sache hat eine andere Wendung
bekommen. 3. In der Sprach- und Redekunst sind Wendungen, Verbindungen der
Hauptgedanken und Hauptbegriffe, besonders so fern sie von den gewöhnlichen
abweichen. Sind sie sehr neu und unerwartet, so heißen sie Schwünge. 4. In der
Mahlerey ist die Wendung derjenige Theil eines erhabenen oder rundlichen
Körpers, welcher dem Umrisse am nächsten ist, und durch den Wendeschatten
angedeutet wird.