3. Die Weide
, [
1447-1448] plur. die -n, der Nahme eines
Gewächses, welches bald als ein Strauch, bald aber auch als ein Baum
erscheinet, und wegen seiner biegsamen Zweige bekannt ist, Salix Linn. im
Nieders. Wilge, Wide, Wien, in einigen Oberdeutschen Gegenden Felber. Es gibt
mehrere Arten derselben,
S. Bruchweide, Bachweide, Sandweide, Wasserweide u. s.
f. Anm. Im Engl. With, Withy, im Griech. hier nichtlateinischer
Text, siehe Image. Es ist überwiegend wahrscheinlich, daß dieses Gewächs
den Nahmen von der vorzüglichen Biegsamkeit seines Holzes und seiner Zweige
hat, daher es schon von den ältesten Zeiten an zum Binden gebraucht worden. (
S. Wiede.) Schon bey dem Ulphilas ist withan, binden,
wovon sich unser binden und winden bloß durch das eingeschaltete n
unterscheiden. Im Wendischen ist wiju, wiecz, drehen, winden, und wity,
gedrehet.