Währen
, [
1345-1346] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben bekommt, fortfahren zu existiren; da es denn auch den Accusativ
der Zeit bekommt, ohne um deßwillen zu einem Activo zu werden. Der Krieg währet
noch. Die Predigt währet lange. Wie lange wird es noch währen? Der Tanz währete
bis in die späte Nacht, währete die ganze Nacht durch. Unser Leben währet eine
kurze Zeit. Ewig währen, viele Jahre währen. Es währete nicht lange, so ließ er
mit sagen u. s. f. Es wird nicht lange mit ihm währen, in der vertraulichen
Sprechart, er wird nicht lange mehr leben; ingleichen, er wird sich nicht lange
mehr in dem gegenwärtigen Wohlstande befinden. Ewig währende Freuden. Ein immer
währender Krieg. Währen beziehet sich zunächst auf die Zeit, dauern aber auf
die unveränderte Beschaffenheit. Hingegen wird das Substantivum Dauer, und in
manchen Fällen auch Zeitdauer anstatt der ungewöhnlichen das Währen und die
Währung gebraucht. Anm. Im Notker, Willeram u. s. f. uueren, im Nieders. waren.
Im Schwed. ist vara, und im Isländ. vera, seyn; woraus erhellet, daß auch das
Imperfect zu unserm seyn, ich war, hierher gehöret. (
S. auch Werden.) Der Infinitiv währen wird im gemeinen
Leben häufig mit werden verwechselt. Es wird nicht lange werden, für währen.