Während
, [
1345-1346] das Participium des vorigen
Zeitwortes, welches in seinem Gebrauche etwas besonderes hat. Als ein
eigentliches Participium, folglich auch als ein Adjectiv, wird es für sich
allein nur selten gebraucht. Der noch währende Krieg. Am üblichsten ist es noch
mit ewig und immer; eine ewig währende Glückseligkeit, immer währende Strafen;
wo es mit dem letzten Worte in eine Zusammensetzung übergehet. Am häufigsten
gebraucht man es als ein Adverbium, welches die Gestalt einer Präposition hat,
und den Genitiv nach sich hat. Während des Krieges; während des Sommers;
während der Zeit, indessen. Fehlerhafte Arten des Gebrauches sind: 1. Die
Verbindung mit den Dative, welche im Oberdeutschen häufig ist: während dem
Kriege, dem Sommer. Für den Dativ lässet sich kein denkbarer Grund angeben. 2.
Die Verbindung mit gewissen Präpositionen, welche hier unnöthig sind, indem
während selbst schon die Gestalt einer Präposition annimmt: in währender
Predigt, unter währender Mahlzeit, in oder bey wahrendem Kriege, unter
währendem Gespräche, Opitz. Richtiger: während der Predigt, während der
Mahlzeit oder über der Mahlzeit, in dem Kriege oder während des Krieges. 3. Die
Zusammenziehung mit dem folgenden Artikel: währender Mahlzeit, währendes
Krieges; welche nicht die geringste Analogie hat, obgleich Lessing Ein Mahl den
letzten Ausdruck gebraucht. Daß hier keine Genitivi Consequentiä Statt finden
können, wie im Griechischen, erhellet daraus, wenn man noch ein Pronomen dazu
setzet. Denn noch hat niemand gesagt, währender deiner Abwesenheit, währender
unsrer Mahlzeit, währendes meines Hierseyns, sondern während deiner
Abwesenheit, während unserer Mahlzeit, während meines Hierseyns; folglich auch
während der Abwesenheit u. s. f. [
1345-1346]