Die Wade
, [
1329-1330] plur. die -n, Diminut. das
Wädchen, der hervor ragende muskulöse oder fleischige Theil an der hintern
Seite des Schienbeines. Starke, schwache Waden haben. Anm. Schon bey dem Raban
Maurus uuado. Das Wort ist, so viel ich weiß, in allen Deutschen Mundarten
üblich, woraus dessen hohes Alter erhellet, daher sich auch die Abstammung
schwerlich mit Gewißheit wird angeben lassen, zumahl da es im Deutschen keine
bestimmt bekannte Geschlechtsverwandte hat, denn daß es von dem alten waden,
gehen, Lat. vadere, (
S. Waten) abstammen sollte, ist sehr unwahrscheinlich,
weil dabey die Frage unbeantwortlich bleibt, warum gerade dieser Theil des
Fußes, der bey dem Gehen am wenigsten in Betrachtung kommt, von der vornehmsten
Bestimmung desselben bekannt seyn sollte. Da im Schwed. Vade nicht allein die
Wade, sondern ursprünglich auch jeden fleischigen Theil des Leibes bedeutet, so
ist es wahrscheinlicher, daß der Grund der Benennung in der hervor ragenden
fleischigen Beschaffenheit zu suchen ist. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist
es männlichen Geschlechtes, der Wad, und im Österreichischen ist dafür der
Wadel üblich.