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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Wackeln | | Die Waddick

Wacker

, [1327-1328] -er, -ste, adj. et adv. 1. Wach, d. i. nicht schlafend, munter; eine im Hochdeutschen unbekannte Bedeutung, welche noch in einigen Niederdeutschen Gegenden üblich ist, wo man sagt, jemand sey schon wacker, wenn er schon munter ist, d. i. nicht mehr schläft. 2. Wachsam; eine gleichfalls veraltete Bedeutung, in welcher uuakar schon bey dem Ottfried vorkommt. Zu dieser und der vorigen Bedeutung gehören auch die biblischen Stellen: Da wurde seine Augen wacker, 1 Sam. 14, 27; Laß deine Augen wacker seyn, Sprichw. 20, 13; so seyd nun wacker allezeit und bethet, Luc. 21, 36. 3. Lebhaft, stark, einen gewissen Grad der Intension zu bezeichnen; am häufigsten in der vertraulichen Sprechart, und als ein Adverbium. Wacker fluchen, spielen, zechen, tanzen u. s. f. Er ist wacker abgetrumpfet worden. Jemanden wacker ausprügeln. 4. In seinem Berufe thätig. Ein wackeres Pferd, ein munteres, lebhaftes und gesundes. Ein wackerer Mann, der seine Pflichten mit Munterkeit und Thätigkeit erfüllet. O wie vielen wackern Leuten werde ich dafür Gutes thun können! Gell. Sich wacker halten. Anm. Es ist vermöge des ck eine intensive Form von wach. Bey dem Ottfried ist uuachoron, wachen, und bey dem Notker uuachero, frühe. Das Niederdeutsche wacker und Schwed. vacker bedeuten außer dem noch schön, in welcher Bedeutung es mit dem Angels. faeger, und Schwed. fager, schön, überein zu stimmen scheinet; obgleich auch diese Bedeutung als eine Figur von wach, munter, lebhaft, angesehen werden könnte.
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