Wackeln
, [
1327-1328] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben bekommt. 1. Sich aus Mangel der nöthigen Festigkeit oft hin und
her bewegen lassen. Der Tisch wackelt, wenn er nicht fest stehet; der Zahn,
wenn er locker ist. Figürlich im gemeinen Leben, sich wackelnd oder gleichsam
wackelnd fort bewegen. Im Gehen wackeln, wie die Anten. Mitwackeln, mitgehen.
Er wackelte auf seiner Mähre fort. 2. Mit etwas wackeln, es wackelnd bewegen.
Mit dem Kopfe, mit den Füßen, mit dem Tische wackeln. An etwas wackeln, es
wackelnd zu bewegen suchen. So auch das Wackeln. Anm. Die Form gibt es schon,
daß dieses Verbum zugleich ein Intensivum und Iterativum, und, wenn man will,
auch gewisser Maßen ein Diminutivum ist, welches eine oft wiederhohlte, starke,
aber jedes Mahl kurze Bewegung bezeichnet, wodurch es sich von den verwandten
wanken und schwanken unterscheidet. Diese Begriffe liegen theils in der
Ableitungssylbe el, theils in dem doppelt verstärkten Gaumenlaute ck;
vermittelst deren es ein Abkömmling von wegen in bewegen ist. In dem Buche der
Natur, Augsburg 1482, kommt dafür noch das einfachere wagen vor, wem dann die
Zen wagent, wem dann die Zähne wackeln; welches auch noch im Engl. to wag,
wackeln, übrig ist. Im Niederdeutschen ist dafür wiggeln und wrackeln üblich.
Das Latein. vacillare ist mit unserm wackeln genau verwandt.