Die Vorsicht
, [
1297-1298] plur. inus. von vorsehen, doch
nur in einigen Bedeutungen desselben. 1. In der vorletzten Bedeutung, wo es
auch, besonders in der dichterischen Schreibart, für Vorsehung von Gott
gebraucht wird. Die Vorsicht Gottes, dessen Vorsehung. Der Vorsicht vertrauen,
der Vorsehung Gottes. Es ist in dieser Bedeutung so neu nicht, wie einige
glauben, indem schon Notker die Vorsehung Gottes Foresiht nennet. 2. Von dem
Reciproco sich vorsehen ist die Vorsicht, das Bemühen, sein gegenwärtiges
Verhalten nach den Folgen desselben einzurichten, und alles schädliche auf das
möglichste zu vermeiden. Mit vieler Vorsicht zu Werke gehen. Alle Vorsicht bey
einer Sache anwenden, gebraucht. Da es denn auch oft von der Fertigkeit dieser
Bestimmung, d. i. für Vorsichtigkeit gebraucht wird. Die Vorsicht ist eine Art
der Klugheit, daher Kero diese auch Forascauunga nennet. Fürsicht für Vorsicht
in beyden Bedeutungen läßt sich zwar erklären, ist aber wider die
wahrscheinlichere Abstimmung so wohl, als wider den Hochdeutschen
Sprachgebrauch,
S. Vorsehen.