Der Vorschub
, [
1295-1296] des -es, plur. car. von dem
Zeitworte vorschieben, doch nur in einigen und zum Theil veralteten Bedeutungen
desselben. 1. Die Handlung des Vorschiebens, und der Zustand, da etwas
vorgeschoben wird. (1) Der Zustand; in welchem Falle der Auslauf des
Vorderstevens im Schiffsbaue, d. i. dessen vorwärts gehende Richtung, auch der
Vorschub genannt wird. (2) Die Handlung; in welchem Verstande man im Billard,
dem Kegelspielen u. s. f. sagt, es habe jemand den Vorschub, wenn er das Recht
hat, vor dem andern zu schieben, der alsdann den Nachschub hat. In einigen
Gegenden wird es auch der Vorschuß genannt. 2. Was vorgeschoben ist oder wird.
(1) Eigentlich. In diesem Verstande nennt Fronsberg dasjenige, was auf des
Pulver bey dem Laden eines Stückes gesetzt oder geschoben wird, den Vorschub,
welcher jetzt unter dem Nahmen des Vorschlages am bekanntesten ist. (2)
Figürlich. Jemanden Vorschub thun, ihm zu Erreichung seiner Absicht thätig
beförderlich seyn, besonders durch Darreichung der dazu nöthigen Hülfsmittel.
Man thut jemanden Vorschub, wenn man z. B. einem Landmanne das mangelnde
Getreide zur Aussaat borget oder schenket, einem Handwerker die Kosten zur
Auslage vorschießet, die Materialien darleihet u. s. f. Da es denn auch oft in
weiterm Verstande von jeder Hülfe oder Unterstützung gebraucht wird. Indessen
ist es in dieser ganzen Bedeutung in der ersten und vierten Endung am
üblichsten. Ich habe es durch seinen Vorschub erhalten, durch seine
Vermittelung.
Und nennet kein Vergnügen eitel, Dem Wein und Liebe Vorschub
thut, Haged.
Das in dieser Bedeutung jetzt veraltete Zeitwort vorschieben,
Hülfe, Unterstützung leisten, kommt dem Frisch zu Folge, noch bey dem Fronsberg
vor. In einigen Oberdeutschen Gegenden ist für Vorschub auch Zuschub üblich.
Wenn Frisch Vorschub für Aufschub anführet, so ist es alsdann Verschub
verderbt.