Die Vorrede
, [
1285-1286] plur. die -n, 1. Die Rede, d.
i. das Reden anderer von einer Sache, vor derselben, vor ihrer wirklichen
Vollziehung; doch nur noch zuweilen im gemeinen Leben. Sprichw. Vorrede macht
keine Nachrede. 2. Eine Rede, durch welche man sich den Weg zur Hauptsache
bahnet, eine Rede, welche vor dem Hauptvortrage hergehet. Eine lange Vorrede
machen, vie- len Umschweif, ehe man zur Hauptsache kommt. Am häufigsten
gebraucht man es von einer Rede vor dem Anfange eines Buches oder einer
Schrift, worin ihre Veranlassung, Einrichtung und andere Umstände angegeben
werden, und die, wenn sie kurz ist, auch wohl ein Vorbericht genannt wird. Die
Vorrede vor einem Buche. Bey einer Predigt oder einer feyerlichen Rede heißt
sie der Eingang. In Boxhorns Glossen heißt eine Vorrede noch Foraspracha,
Vorsprache. [
1287-1288]