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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Verstreuen

, [1155-1156] verb. reg. act. 1. Zum Streuen, oder als Streu, verbrauchen. Alles Stroh verstreuen, alles Stroh dem Vieh unterstreuen. Alle Gerste verstreuen, dem Federvieh als Futter vorstreuen. 2. Aus Versehen streuend verlieren, verthun. Viel Getreide verstreuen. Auch zuweilen überhaupt hin und her streuen.
Wenn der blumige Lenz kaum von den Purpurgewölken Seine Rosen verstreut, Zachar.
3. In die Ferne und zugleich aus einander streuen, so wohl eigentlich als figürlich, in welchem Verstande es in der Deutschen Bibel mehrmahls vorkommt. Wie Spreu, die der Wind verstreuet, Ps. 1, 4. Er wird dich wieder versammeln aus allen Völkern, dahin er dich verstreuet hat, 5 Mos. 30, 3. Im Hochdeutschen ist dafür zerstreuen üblicher. So auch die Verstreuung in der zweyten und dritten und das Verstreuen in der ersten Bedeutung.
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