Verstreichen
, [
1153-1154] verb. irreg. (
S. Streichen,) welches in doppelter Gestalt üblich ist.
I. Als ein Activum. 1. Durch Streichen verbrauchen. Vieles Pflaster, vielen
Lehm verstreichen. 2. Durch einen eingestrichenen Körper verstopfen,
zustreichen. Die Ritzen, die Fugen verstreichen. Den Ofen verstreichen, die
Ritzen in demselben. Ein Faß mit Pech verstreichen. II. Als ein Neutrum mit dem
Hülfsworte seyn, in die Ferne streichen, d. i. schnell vorüber gehen, besonders
von der Zeit und Zeitdauer. Die Zeit verstreicht geschwinde. Das Leben
verstreicht zwischen Furcht und Hoffnung, ohne daß wir es genießen.
So verstreicht dem Landmann der Morgen in schuldlosen Freuden,
Zach.
Daher das Verstreichen, doch nur in den thätigen Bedeutungen.