* Verscheinen
, [
1115-1116] verb. irreg. neutr. (
S. Scheinen,) welches das Hülfswort seyn erfordert, aber
nur im Oberdeutschen gangbar ist. Es bedeutet eigentlich aufhören zu scheinen
oder zu leuchten. Das Licht ist verschienen. In weitern Verstande aber auch
vergehen, verschwinden. Der Tag ist verschienen, ist vorbey. Verschienene
Woche, vorige. Verschienen, wie verwichen, und im Niederdeutschen vergangen, d.
i. vor kurzem, neulich. Nach etwas verschinen Tagen, im Theuerd. In der
Landwirthschaft Obersachsens sagt man noch an einigen Orten, der Rocken
verscheinet, wenn er in dürren Jahren kleine schwache und unscheinbare Körner
bekommt, und gleichsam schwindet.