Verrecken
, [
1107-1108] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte seyn, ein nur in den niedrigen Sprecharten übliches Wort, für
sterben, besonders von dem Viehe, eigentlich die Glieder bis zur Erschöpfung
aller Lebenskraft recken, die Glieder von sich strecken und sterben. Das Pferd
ist verreckt. Ein verrecktes Thier. Daher das Verrecken. In einigen
Oberdeutschen Gegenden scheint es den harten und verächtlichen Nebenbegriff
nicht zu haben, wie im Hochdeutschen; wenigstens gebraucht Opitz es mehrmahls
figürlich für vergehen verschwinden. Die graue Treue verreckt. Und an einem
andern Orte.
Wenn uns die graue Zeit Den Ruhm verleihen soll, der Teutschen
Redlichkeit, So jetzt verrecken will.
[
1109-1110]