Verdecken
, [
1199-1200] verb. reg. act. vermittelst
einer Decke, durch Zudecken, dem Gesichte, der Kenntniß anderer entziehen. Ein
verdecktes Essen, auch figürlich Verstellung, Nachstellung, verborgene Ränke.
Denn sie hatte ihr Angesicht verdeckt, 1 Mos. 38, 15. Da fingen etliche an ihn
zu verspeyen, und zu verdecken sein Angesicht, Marc. 14, 65. Rahab verdeckte
die Kundschafter unter die Flachsstengel, Joh. 2, 6; in welcher Bedeutung für
verbergen, verstecken, welche auch Hiob 14, 13 vorkommt, ach daß du mich in der
Hölle verdecktest und verbürgest! es doch veraltet ist. Ach Erde, verdecke mein
Blut nicht, Kap. 16, 18. Er, dem kein Jammer verdeckt ist, verborgen; welche
figürliche Bedeutung doch außer der höhern Schreibart nicht mehr gebraucht
wird, wohin auch die verdeckten Worte, Ezech. 20, 49, und das verdeckte
Evangelium, 2 Cor. 4, 3 gehören. So auch die Verdeckung. Anm. Das einfachere
verdagen, wovon verdecken das Intensivum ist, kommt für verbergen noch bey dem
Stryker vor. (Siehe Dach.) Bedecken heißt nur mit einer Decke belegen,
zudecken, überall bedecken, verdecken aber, vermittelst einer Decke dem
Gesichte entziehen.
S. Ver 4. [
1199-1200]