Unterweges
, [
1121-1122] adv. welches aus unter Weges
zusammen gezogen ist, und richtiger getheilt geschrieben wird. Unter wird hier
elliptisch mit der zweyten Endung verbunden, wofür in andern, besonders
Oberdeutschen Mundarten die dritte Endung des Plurals üblich ist, unter Wegen,
oder unterwegen. (
S. Unter.) Unterwegens, wie in einigen gemeinen
Mundarten üblich ist, läßt sich mit nichts vertheidigen, man müßte denn das s
für den Ableitungslaut des Adverbii halten, welches an unterwegen gehänget
worden. Es ist nur in der gemeinen und vertraulichen Sprechart üblich und
bedeutet, 1. auf dem Wege, während des Weges, oder der Reise. Unterweges, unter
Weges bey jemanden einsprechen, auf der Reise. Unterweges seyn, auf dem Wege,
auf der Reise. Als er unterwegen in der Herberge war, 2 Mos. 2, 24. und so in
andern Stellen mehr, wo allemahl unterwegen für das im Hochdeutschen
gewöhnlichere unterweges stehet. Lange unter Weges seyn, auf der Reise. 2.
Figürlich ist unterweges lassen, so viel als unterlassen, welches letztere
daraus zusammen gezogen worden, aber in der anständigen Sprechart üblicher ist.
Daß er solt vnnderwegen lan den sprung, Theuerd. Kap. 31. Ich kans nit
vnderwegen lan. Kap. 68. Lazzen unterbegen, (unterwegen,) schon bey dem
Hornegk. Das Geloben unterwegen lassen, 5 Mos. 23, 22. Ehedem sagte man auch
unterwegen bleiben; wofür aber unterbleiben jetzt allgemein ist. Thaz is under
wegen bestat, d. i. bleibt, in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem
Schilter.