Unordentlich
, [
879-880] -er, -ste, adj. et adv. der
Gegensatz von ordentlich, doch nur in einigen Bedeutungen. 1. Der
Übereinstimmung des Mannigfaltigen in der Folge der Dinge nach und neben
einander zuwider und darin gegründet. Es liegt alles sehr unordentlich unter
einander, in Ansehung der Folge der Dinge neben einander. Eine unordentliche
Erzählung, etwas sehr unordentlich erzählen, in Rücksicht auf die Folge der
Dinge auf einander. Ein unordentlicher Hause Menschen. 2. Im moralischen
Verstande, der gehörigen Übereinstimmung unserer Handlungen mit der
Vollkommenheit unsers äußern und innern Zustandes zuwider, und darin gegründet.
Ein unordentliches Leben führen. Unordentliches Wesen, Ephes. 5, 8.
Unordentlich leben. Anm. In der Deutschen Bibel kommt noch einige Mahl das
veraltete unordig vor, unordig wandeln, 2 Thess. 3, 6, 11. unordiges Wesen, 1
Petr. 4, 4. welches von dem veralteten Hauptworte Ord, Orden, Ordnung ist. Wenn
einige dieses Wort für irregulär gebrauchen, so wohl im eigentlichen Verstande,
als auch figürlich, durch keine Regel eingeschränkt, so ist solches ein
Mißbrauch.