Unnützlich
, [
879-880] -er, -ste, adj. et adv.
welches, vermöge der Zusammensetzung eigentlich dem, was unnütz ist, ähnlich,
bedeuten, also etwas weniger sagen sollte, als unnütz, aber, wo es noch
vorkommt, mit unnütz gleich bedeutend gebraucht wird. Seine Kraft umsonst und
unnützlich zubringen, Es. 49, 4. Sich unnützlicher Weise bemühen. Indessen ist
es als ein mit unnütz gleich bedeutendes Wort im Hochdeutschen größten Theils
veraltet; auch um so viel eher zu entbehren, weil wohl nicht leicht ein Fall
vorkommen wird, wo der eigentliche schwächere Begriff schlechterdings
nothwendig wäre. Wenn es in Breitingers kritischer Dichtkunst Th. 2, S. 127
heißt, unnütz schließe alen möglichen, unnützlich aber nur einen besonders
vorher gesehenen Nutzen aus, so ist dieser Unterschied so wohl wider den
Gebrauch, als auch wider die Ableitung. Eher läßt sich das Hauptwort die
Unnützlichkeit vertheidigen, weil man von unnütz kein Hauptwort bilden kann.
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879-880]