Unmäßig
, [
875-876] -er, -ste, adj. et adv. der
Gegensatz von mäßig 2. 1) Das richtige Verhältniß gegen die Natur der Sache
weit überschreitend; wo es noch etwas mehr sagt als übermäßig ohne alles Maß.
Sich unmäßig freuen. Eine unmäßige Freude. Unmäßig laufen. In engerer
Bedeutung, in dem Genusse der Nahrungsmittel das richtige Verhältniß gegen
ihren Endzweck weit überschreitend. Unmäßig essen, trinken. Unmäßig im Trinken
seyn. Ein unmäßiger Trinker. 2) Das Maß des Gewöhnlichen weit übersteigend; wo
es besonders im gemeinen Leben als ein Vergrößerungswort sehr üblich ist. Ein
unmäßiges Vermögen haben. Unmäßig viel, unmäßig groß, unmäßig sehr. Im Spiele
unmäßig gewinnen. 3. * Dessen Maß sich wegen der Größe oder Menge nicht
bestimmen lässet; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung, wofür jetzt
unermeßlich üblicher ist. Das Geräth von Erz war unmäßig, Jer. 52, 20. Die
unmäßige Höhe des Himmels, Sir. 17, 31. Gottes Barmherzigkeit ist unmäßig, Geb.
Man. v. 6. Die Weisheit ist unmäßig hoch, Bar. 3, 25. In der ersten Bedeutung
bey dem Ottfried ummeze. [
877-878]