Die Unart
, [
829-830] plur. die -en, von Art,
gehörige, gute Art oder Beschaffenheit; doch nur in einigen engern Bedeutungen.
1) Mangel der guten sittlichen Art oder Beschaffenheit einer Person, ohne
Plural. Die Unart eines Kindes. 2) Von Art, zufällige, angenommene
Beschaffenheit oder Fertigkeit, ist die Unart, als ein Concretum, folglich mit
dem Plural, eine unanständige, dem angenommenen Wohlstande zuwider laufende
Fertigkeit. Ein Kind hat viele Unarten an sich, wenn es viele solche
Fertigkeiten angenommen hat. Da man denn auch wohl lasterhafte Fertigkeiten im
gelinden und glimpflichen Verstande Unarten zu nennen pflegt. In einigen
Oberdeutschen Gegenden ist dafür Unförm üblich.
S. Form. Anm. Der Unart, ein unartiges Kind, eine
unartige Person, ist nur in den gemeinen Sprecharten, besonders
Niederdeutschlandes, gangbar.