Überhelfen
, [
757-758] verb. irreg. neutr. (
S. Helfen,) mit dem Hülfsworte haben, ich helfe über,
übergeholfen, überzuhelfen, 1. Über etwas helfen, mit Verschweigung dieses
Etwas. Ich kann nicht über den Bach, helfen sie mir über. Ich habe ihm
übergeholfen. 2. Figürlich hilft man einem über, wenn man ihn entschuldigt oder
mit Worten vertheidiget, seine Partey mit Worten nimmt, am häufigsten in einer
unrechten Sache. Wenn ein Reicher nicht recht gethan hat, so sind viele, die
ihm überhelfen, Sir. 13, 26. Die Mütter pflegen den Söhnen gern überzuhelfen.
Einer hilft dem andern über. Anm. Irrig verbindet man dieses Wort oft mit der
vierten Endung. Wenn es diese litte, so wäre es ein Activum und müßte den Ton
nicht auf dem Vor- sondern auf dem Zeitwort haben. Eben so fehlerhaft ist es,
wenn es Apost. 7, 24 heißt: Moses sahe einen unrecht leiden, da überhalf er,
für, da half er ihm über; zu geschweigen, daß dieses Wort von der Vertheidigung
in einer guten und gerechten Sache nicht üblich ist.