Die Trübsal
, [
703-704] plur. die -en, oder das
Trübsal, des -s, plur. die -e, von trüben, in der veralteten figürlichen
Bedeutung, Leiden verursachen, und dem Suffixo -sal. 1) Derjenige Zustand, da
man Leiden, oder einen hohen Grad der Unlust über ein unvermeidliches Übel
empfindet; ohne Plural. Sein Leben in Trübsal zubringen. Vor Trübsal vergehen.
Gott erhöret mich zur Zeit meiner Trübsal, 1 Mos. 35, 3. In andern Stellen
steht es hingegen im ungewissen Geschlechte. Lasset euch diese helfen zur Zeit
eures Trübsals, Richt. 10, 14. Der Tag des Trübsals, Es. 37, 3. 2) Dasjenige,
was diesen hohen Grad der Unlust verursacht, ein Übel, welches mit einem hohen
Grad des Kummers der Betrübniß empfunden wird. Nach so vielen Trübsalen. Darum
kommt nun diese Trübsal über uns, 1 Mos. 42, 21. Aus sechs Trübsalen wird er
dich erretten, Hiob 5, 19. Wenn Trübsal da ist, so suchet man dich, Kap. 26,
16. Anm. In beyden Bedeutungen fängt dieses Wort in der edlern Schreibart an zu
veralten. Am ungewöhnlichsten ist es im Hochdeutschen im ungewissen
Geschlechte, indem man es da, wo es noch vorkommt, am liebsten im weiblichen
gebraucht. Ob dieses Wort gleich bey unsern alten Schriftstellern nicht
vorkommt, auch den verwandten Sprachen unbekannt ist, so hat es doch allen
Anschein eines sehr alten Wortes. Es stammet von dem veralteten thruuen,
leiden, her, und daher kommt es, daß es einen höhern Grad der Unlust
bezeichnet, als Betrübniß, und ungefähr mit Elend, Noth gleich bedeutend ist.
Von der Ableitungssylbe,
S. -Sal. [
705-706]