Die Troddel
, [
687-688] plur. die -n, ein herab
hangender Faden oder anderer ähnlicher beweglicher Theil. So werde bey den
Webern einiger Gegenden, die Fäden an Weberstuhle von dem am Ende
abgeschnittenen Gewirke, woran der Aufzug des künftigen Gewebes geknüpft wird,
Troddeln genannt. In den meisten Gegenden hei- ßen sie Trumme, Nieders. Dromt.
Die hervor stehende langen Fäden an manchen Arten des Gewirkes, z. B. an Mützen
und Strümpfen, heißen gleichfalls Troddeln; die Troddelmütze, Troddelstrümpfe.
Noch häufiger sind die Troddeln kleine Quasten von Knötchen, Schmelz, Korallen
u. s. f. verschiedene Arten Kleidungsstücke auszuzieren. Anm. Der Grund der
Benennung liegt ohne Zweifel in der Beweglichkeit, so daß man dieses Wort als
einen Verwandten von rütteln ansehen kann. Indessen kann auch das in einigen
gemeinen Sprecharten übliche ausdrötteln, für ausdrieseln, die Fäden eines
Gewirkes ausziehen, mit in Betrachtung kommen. Die Schreibarten Trottel oder
Drottel, sind wider die Hochdeutsche Aussprache. Im Nieders. heißt eine Troddel
Tost, Engl. Tassel, welches den Begriff der Verbindung, der Masse hat, und zum
Franz. Tas, ein Haufe, gehöret.
S. auch Trollen. [
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