Treulich
, [
675-676] adv. welches von treu und der
Ableitungssylbe -lich zusammen gesetzet ist, auf treue oder getreue Art, in
allen Bedeutungen des Beywortes. 1) Auf eine der Wahrheit gemäße Art. Es ist
mir treulich leid, Theuerd. Treulich nach dem Leben gezeichnet. Etwas treulich
bekennen. 2) Mit pflichtmäßiger Anstrengung aller Kräfte. Treulich dienen, 1
Mos. 30, 26. Treulich arbeiten. Ein Amt treulich verwalten. 3) Mit anhaltender
Bemühung jemandes Bestes zu befördern. Es treulich mit jemanden meynen.
Jemanden treulich pflegen und waten. Ihn treulich warnen. Ihm treulich helfen
oder beystehen. Treulich für jemanden sorgen. 4) Mit anhaltender Bemühung seine
Pflichten zu erfüllen. Treulich Wort halten. Sein Versprechen treulich
erfüllen. Anm. Bey dem Ottfried driulih und drutlicho, im Nieders. troulik und
trouliken, auch wohl bey einigen Oberdeutschen treulichen. Manche
Schriftsteller gebrauchen es auch als ein Beywort, in welcher Gestalt es doch
im Hochdeutschen seltener vorkommt; wohl aber gebraucht man für treulich oft
das verlängerte getreulich.