Die Trester
, [
669-670] sing. inus. die unbrauchbaren
Überbleibsel eines ausgepreßten oder ausgekochten vegetabilischen Körpers,
welche in manchen Fällen auch Träber oder Drüsen genannt werden. In engerer
Bedeutung sind die Trester, die von den ausgepreßten Weintrauben übrig
gebliebene Hülsen und Kämme; die Weintrester, Weinträber. Daher der
Tresterwein, ein schlechter Wein, der vermittelst aufgegossenen Brunnenwasser
aus den Trestern ausgepresset wird; Nachwein, Lauer, in den niedrigen
Sprecharten Lurke. Anm. Schon bey dem Notker Trester, in den gemeinen
Sprecharten Triester, Tröster. Es ist von Drusen, so fern es gleichfalls
solchen unnützen Überrest bedeutet, und unserm Träber nur im Endlaute
unterschieden. Träber und Trester werden nur im Plural gebraucht, und dieser
Plural setzet einen veralteten Singular voraus, welcher Trab oder Träb und
Trest geheißen. Hat aber der Singular, wie wahrscheinlicher ist, Traber oder
Träber und Trester gelautet, so sollte der Plural billig ein n bekommen: die
Träbern, die Trestern. Indessen ist es doch ohne n am gewöhnlichsten.