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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

2. Der Trab | | Traben

Der Trabant

, [633-634] des -en, plur. die -en, eine Art Leibwache zu Fuß vornehmer Heeren, bewaffnete Bediente zu Fuß, fürstliche Personen zu bewachen und zu begleiten. An manchen Höfen hat man Hof-Trabanten, Leib-Trabanten, Schweizer-Trabanten u. s. f. Figürlich werden in der Astronomie diejenigen Planeten, welche sich zunächst um andere Planeten bewegen, Trabanten der letztern genannt. So haben der Jupiter und Saturn ihre Trabanten. Der Trabant der Erde ist unter dem Nahmen des Mondes am bekanntesten, welcher Nahme auch wohl den Trabanten der übrigen Planeten beygeleget wird. Anm. Im Schwed. Drabant, im Böhm. Drabanti, im Ital. Trabante. Verelius leitet dieses Wort von draga, tragen, und Fant, Last, her, und erkläret es durch einen Lastträger, Ihre von den Pers. Derbaan, ein Thürsteher, Boxhorn von dem Pers. Satrapa, andere von dem Griech. hier nichtlateinischer Text, siehe Image, noch andere zu geschweigen. Der Ton auf der Ableitungssylbe ist schon ein Beweis, daß wir dieses Wort aus einer fremden Sprache entlehnet haben, und diese ist unstreitig das Ital. Trabante. Dieses aber stammet der größten Wahrscheinlichkeit nach wiederum von unserm traben, in dessen ältern weitern Bedeutung ab, so daß dieses Wort eigentlich mit Lackey gleichbedeutend ist, und einen Bedienten zu Fuß, oder auch einen Wächter zu Fuß bedeutet. Aus dem Fronsberg erhellet, daß der Profoß ehedem bey den Truppen sechs Trabanten hatte, welche ihm helfen mußten, die Verbrecher in Verhaft zu nehmen. Nachmahls ist dieses Wort zu einem edlern Art Fußwächter erhöhet worden. Im Meklenburgischen ist trabandeln, herum gehen.
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