Der Thee
, [
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(zweysylbig,) plur. doch nur von mehrern Arten, die Thee, (zweysylbig,) das
getrocknete frische Land einer in Japan und China einheimischen Staude, welche
die Thee-Staude, der Thee-Strauch, von einigen auch der Theebaum genannt wird;
Thea Linn. Der braune Thee, oder Thee-Bohe, Thee-Boy, im gemeinen Leben
Thee-Buh, Thea Bohea Linn. zum Unterschiede von dem grünen Thee, Thea viridis.
Man macht von diesen Blättern einen Aufguß mit heißem Wasser, welcher denn
gleichfalls Thee genannt wird. Thee trinken. Eine Tasse Thee. In weiterer
Bedeutung, werden auch andere getrocknete Blätter und Pflanzentheile, deren
Aufgüsse man auf ähnliche Art trinket, und diese Aufgüsse selbst, Thee genannt.
Daher Kräuter-Thee, Brust-Thee u. s. f. Der Nahme ist Chinesisch, und mit den
Blättern selbst aus diesem Lande zu uns gebracht worden. Daher die Thee-Büchse,
oder Thee-Capsel, ein gemeiniglich viereckiges Behältniß, den trocknen Thee
darin zu verwahren; die Thee-Kanne, ein Geschirr, den Aufguß darin zu bereiten;
der Thee-Kessel, das Wasser zu dem Aufgusse darin zu kochen; das Thee Köpfchen,
das Thee-Schälchen, die Thee Schale oder Thee-Tasse, den Aufguß daraus zu
trinken. Das Thee-Kraut, ist eine Art des Gänsekrautes, welches in Mexico
einheimisch ist, Chenopodium Ambrosioides Linn. welches gleichfalls wie ein
Thee getrunken wird, und weil es besonders durch den Jesuiter-Orden bekannt
geworden, auch Jesuiter-Thee genannt wird. Der Gebrauch des Thees ist in China
sehr alt, indem dessen schon von den zwey Arabern, welche im 9ten Jahrhunderte
das südliche Asien bereiseten, Meldung geschiehet, wo dieses Getränk und die
Pflanze Chah und Tchah heißt, woraus unser Thee geworden.
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