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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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Die Tatze | | Taub

Das Tau

, [537-538] des -es, plur. die -e, ein sehr starkes oder dickes Seil, in welchem Verstande alle ungewöhnlich starke Seile Taue genannt werden. Besonders auf den Schiffen, wo man daher Anker- oder Kabeltaue, deren stärkstes das Haupttau genannt wird, Hißtaue, Halstaue, Spriettaue, Raktaue, Windetaue u. s. f. hat. Takel und Taue, alle schwachen und starken Seile auf einem Schiffe. Das Fährtau, woran eine Fähre gehet. S. Tauwerk. Anm. Im Nieders. gleichfalls Tau, im Holländ. Touw, im Engl. Tow, im Schwed. mit einem andern Endlaute, Tog, im Isländ. Tog, Taug. Es stammet unstreitig von ziehen, Nieders. tehen, Engl. to tow, ab, so daß es eigentlich ein Seil, schwere Lasten damit zu ziehen, bedeutet. Das Schwed. Tog bestätiget diese Ableitung, zumahl, da in eben dieser Sprache toga ziehen bedeutet. Im Nieders. ist Tau und Tautüg, Tauzeug, auch das Geschirr am Wagen, besonders die Stränge mit ihrem Zugehör, alles, vermittelst dessen der Wagen gezogen wird. Wenn aber in eben dieser Mundart Tau, Tou und Getou auch das Geräth, ingleichen einen Weberstuhl bedeutet, so gehöret es alsdann nicht hierher, sondern zu unserm Zeug, Nieders. Tug, bey den Bergleuten Gezäh.
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