Der Stürzebecher
, [
485-486] des -s, plur. ut nom. sing.
eine scherzhafte Benennung eines dem Tranke ergebenen Menschen, welcher
gleichsam eine vorzügliche Fertigkeit besitzet, die Becher zu stürzen, d. i.
auszuleeren, da es denn auch wohl als ein eigenthümlicher Nahme eines solchen
Trinkers gebraucht wird. Wenn aber das Niedersächsische Stortebeker, einen
Menschen bedeutet, welcher alles im Sturze, oder mit Ungestüm verrichtet, einen
Stürmer, so mag es wohl eine Anspielung auf den berüchtigten Niedersächsischen
Seeräuber des 14ten Jahrh. Claus Stortebeker seyn. In eben dieser Mundart ist
Stürzbecher auch ein Becher mit einer Stürze.